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Soziale Hotspot-Analyse 

Neue Gesetze auf nationaler und europäischer Ebene erhöhen die Sorgfaltspflichten von Unternehmen entlang ihrer Lieferkette. Insbesondere global agierende Organisationen mit komplexen Lieferantenstrukturen stellt dies vor Herausforderungen.  

Wo befinden sich soziale Hotspots in der Lieferkette? Welche Maßnahmen können die Auswirkungen von Unternehmen am effektivsten verbessern? Eine soziale Hotspot-Analyse hilft dabei, diese Fragen zu beantworten. 

Definition: Soziale Hotspot-Analyse

Die soziale Hotspot-Analyse ermittelt die gesellschaftlichen Auswirkungen von Unternehmen oder Branchen. Anhand eines makroökonomischen Modells kann WifOR die gesamte Lieferkette von der ersten bis zur letzten Stufe abbilden. Die Ergebnisse ermöglichen die Bestimmung der größten Hotspots entlang der Lieferkette und können je nach Dateneingabe wie folgt aufgeschlüsselt werden:  

  • nach Ländern oder Regionen 
  • nach Wirtschaftssektoren 
  • nach Lieferkettenstufe, d.h. zum Beispiel nach den direkten Lieferanten 
  • nach Abteilung, Einkaufsbereichen und Berichtseinheiten 

Welche sozialen Indikatoren gibt es?

Für die soziale Hotspot-Analyse verwendet WifOR zahlreiche Indikatoren, um die gesellschaftlichen Auswirkungen eines Unternehmens oder einer Branche entlang der Lieferkette abzubilden. Mögliche soziale Indikatoren zeigt die folgende Abbildung:

Die WifOR-Indikatoren sind kompatibel mit bestehenden Rahmenwerken und Methoden – darunter ESRS, LKSG und VBA.

Wie ist das methodische Vorgehen bei sozialen Hotspot-Analysen?  

Der Ausgangspunkt für die Berechnung der sozialen Hotspots ist die Einkaufsliste eines Unternehmens. Diese enthält die Beschaffungskosten für alle eingekauften Güter und Dienstleistungen während eines bestimmten Geschäftsjahres. Die Datenstruktur folgt in etwa diesem Muster:

Datenstruktur

Die gesellschaftlichen Auswirkungen entlang der Lieferkette berechnet WifOR mithilfe einer erweiterten Input-Output-Analyse – einer weltweit anerkannten Methode der Lieferkettenanalyse. Das WifOR-Modell kombiniert offizielle Input-Output-Datenbanken, um einen hohen Grad an Zuverlässigkeit, Land- und Sektorenabdeckung, Aktualität und Indikatorbreite sicherzustellen.  

Für den Indikator „Risikofälle von Kinderarbeit“ könnten Beispielergebnisse wie folgt aussehen: 

Vergleichbarkeit und Priorisierung mithilfe von Impact Valuation 

Die Impact Analyse liefert im ersten Schritt Ergebnisse in physischen Einheiten wie „Risikofälle von Kinderarbeit“ oder „Weiterbildungsstunden“. Um diese vergleichbar zu machen und zu priorisieren, können die Auswirkungen im Zuge einer Impact Valuation in monetäre Einheiten umgerechnet werden. Koeffizienten, sogenannte Impact Valuation-Faktoren, ermöglichen es, die gesellschaftliche Bedeutung in einer einheitlichen Währung (Euro oder Dollar) zu beziffern. Dies schafft Vergleichbarkeit der gesellschaftlichen Auswirkungen einzelner Indikatoren, innerhalb und außerhalb eines Unternehmens, und bietet eine wissenschaftlich fundierte Datenbasis für informierte Entscheidungen. 

Ziele der sozialen Hotspot-Analyse von WifOR: 

Die soziale Hotspot-Analyse von WifOR ermöglicht Unternehmen, Organisationen und Branchen: 

  • ihre sozialen Auswirkungen (Impacts) entlang der Lieferkette zu verstehen und einzuordnen 
  • rechtliche Anforderungen zu erfüllen 
  • die Bereiche mit dem größten Handlungsbedarf zu ermitteln (z. B. nach Land, Branche, Lieferkettenstufe) 
  • Strategien zur Verbesserung des sozialen Impacts zu entwickeln 
  • Nachhaltigkeitskennzahlen in Unternehmensentscheidungen einzubeziehen 

Übersicht der Use Cases

Reporting und Investor Relations
Reporting und Investor Relations
Externe und interne Kommunikation
Externe und interne Kommunikation
  • Transparenz
  • Länder & Stakeholder-Perspektive
  • Darstellung der globalen und regionalen Impacts
  • Beitrag zu den SDGs
Beschaffungs- und Lieferkettenmanagement
Beschaffungs- und Lieferkettenmanagement
  • Auswahl und Beauftragung von Lieferanten
  • Priorisierung von Maßnahmen
  • Definition von Zielen  
Strategie und ganzheitliche Steuerung
Strategie und ganzheitliche Steuerung
  • Überblick über die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Impacts
  • Vergleichbarkeit und Benchmarking
  • Verbesserte Entscheidungsfindung

Beispiel LkSG – eigene Berechnungen mit dem WifOR Sustainability Impact Tool (WISIT) 

Das WifOR Sustainability Impact Tool (WISIT) ermöglicht Unternehmen, die Risikoanalyse und Priorisierung von sozialen Auswirkungen selbst durchzuführen. WISIT unterstützt Unternehmen bei der Identifikation und Analyse von Risiken entlang der Lieferkette – wie es unter anderem im LkSG gefordert wird. Im Video erfahren Sie, wie Unternehmen mithilfe von WISIT den LkSG-Anforderungen gerecht werden können: 

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Weitere Informationen

Politischer Kontext 

Die Vereinten Nationen haben in ihrer Agenda 2030 insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) festgelegt. Diese Ziele wurden 2015 von allen UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet und sind ein Aufruf zur gemeinsamen Zusammenarbeit um Frieden, Wohlstand und Wohlergehen global zu fördern. 

von WifOR integriert diese Ziele und unterstützt Organisationen und Branchen bei der Messung ihres Fortschritts. Soziale Hotspot-Analysen tragen positiv zur Erreichung der folgenden Nachhaltigkeitsziele bei:

LkSG und CS3D: Wie Unternehmen mithilfe von Impact Measurement und Valuation den Anforderungen der neuen Liefergesetze gerecht werden

Übersicht für Unternehmen

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