Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung

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Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR)

Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung: Definition

Die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR) ist ein makroökonomisches Politikinstrument, das den Wert der Gesundheitswirtschaft und von Investitionen in die Gesundheit misst. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung fördert WifOR einen Paradigmenwechsel, dass Gesundheitsausgaben nicht als Kostenfaktor, sondern als Investitionen in Wohlbefinden und Wohlstand einer Gesellschaft anerkannt werden.

Ursprünglich für das deutsche Bundeswirtschaftsministerium entwickelt, wird die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung von WifOR nun seit über einem Jahrzehnt und auf internationaler Ebene eingesetzt. Sie zeigt, dass Gesundheitsinvestitionen das Wohlbefinden der Bevölkerung verbessern, nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern und Innovationen anstoßen – und damit das auslösen, was wir als positive Aufwärtsspirale im Gesundheitsbereich bezeichnen. Effektiv angewandt, lenkt die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung Investitionen so, dass die positiven Auswirkungen maximiert werden.

Die Methode der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung misst die Größe, Auswirkungen und Bedeutung der Teilsektoren der Gesundheitswirtschaft – industrielle Gesundheitswirtschaft, medizinische Versorgung sowie weitere Teilbereiche. Zudem arbeitet WifOR mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der G20 Health and Development Partnership (G20HDP) und verschiedenen Ländern weltweit zusammen, um einheitliche Standards zur Bewertung von Gesundheitsinvestitionen und der Messung ihrer Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum zu entwickeln.

Auf der Grundlage von Daten aus weltweit anerkannten Quellen wie der Weltbank, der OECD, dem Statistischen Bundesamt und Eurostat verwendet die Methodik relevante Indikatoren, die mit der politischen Berichterstattung vereinbar sind. Diese Indikatoren reichen von der Bruttowertschöpfung (BWS) und den Beschäftigungseffekten bis hin zu den Auswirkungen auf Handelsbilanz, Wachstumsraten und Produktivität. Zudem ermöglicht der Ansatz den Vergleich mit politischen Zielen – einschließlich der SDGs der Vereinten Nationen.

Wie unterstützt die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung von WifOR Regierungen, politische Entscheidungsträger und Verbände?

Die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung geht über die traditionelle Berichterstattung hinaus. Sie liefert eine differenzierte Analyse der Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für den Einzelnen, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Erweiterungen des GGR-Modells können zudem den ökonomischen Fußabdruck der Gesundheitswirtschaft ermitteln, eine tiefgreifende Analysen der Subsektoren zeigen und Einflüsse durch Megatrends wie Digitalisierung oder Bildung auswerten.

Die Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung bietet eine Reihe von Vorteilen für Regierungen, politische Entscheidungsträger und Verbände. Zu diesen Vorteilen gehören:

  • Vergleich des Wertes der Gesundheitswirtschaft mit relevanten Benchmarks (Sektoren, Regionen) als Grundlage für wirkungsvolle Investitionsstrategien
  • Erkennen von Lücken in der Gesundheitsversorgung und gezieltes Aufzeigen von Verbesserungsmöglichkeiten
  • Handlungsempfehlungen auf Grundlage wissenschaftlicher Forschung zur Erreichung politischer Ziele, wie z. B. der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
  • Entwicklung einer empirischen Grundlage für die Vermittlung der Bedeutung der Gesundheitswirtschaft an Akteure in Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit

Laden Sie hier eine Beispiel-Studie herunter:

Gesundheitswirtschaft – Daten 2022

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Gesundheitswirtschaft – Daten 2022

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